Gesundheit
Ist der Bademeister für die Sicherheit meines Kindes verantwortlich?
Der Bademeister ist für badende Kinder mitverantwortlich. Er ist jedoch keine Kindergartenlehrperson, sondern muss lediglich bei jedem erkennbaren ungewöhnlichen und gefährlichen Handeln eingreifen können.
Ein Bademeister in einem öffentlichen Schwimmbad muss unverzüglich eingreifen, wenn er eine gefährliche oder aussergewöhnliche Situation erkennt. So darf er beispielsweise nicht untätig zuschauen, wenn Ihr Kind offensichtlich Mühe hat, sich über Wasser zu halten. Im Übrigen sind aber auch in der Badi die Eltern verantwortlich für ihre Kinder. Die Eigentümerin des öffentlichen Schwimmbades wiederum haftet, wenn die Anlage mangelhaft ist und deswegen ein Unfall passiert.
Eltern sind auch im Schwimmbad für ihre Kinder verantwortlich
Gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung kann sich die Überwachungspflicht des Bademeisters «vernünftigerweise nicht auf jegliche Handlung der Benützer erstrecken, selbst wenn sich diese im Wasser befinden». Sie tragen also auch im beaufsichtigten Strand- oder Freibad die Verantwortung für Ihr Kind. Als Elternteil oder Obhutsperson müssen Sie so beispielsweise sicher stellen, dass Ihr Kind, solange es nicht gut schwimmen kann, nie unbeaufsichtigt im Schwimmbecken oder am Beckenrand ist. Kleine Kinder sollten in Griffnähe bleiben.
Badi ist für die sichere Anlage verantwortlich
Die Eigentümerin eines öffentlichen Schwimmbades muss jedoch trotz der Verantwortung der Eltern oder der Obhutsperson gewährleisten, dass die Badegäste das Freibad sicher nutzen können. Erleidet ein Badegast etwa durch eine defekte Einstiegstreppe einen Unfall, haftet die Werkeigentümerin und ist schadenersatzpflichtig.
Die Werkeigentümerin darf dabei grundsätzlich davon ausgehen, dass die Badegäste das Freibad so nutzen, wie es vorgesehen ist. Insbesondere bei Kindern muss sie aber damit rechnen, dass diese unvernünftig und unvorsichtig handeln. (Siehe auch: «Haftet die Seegemeinde bei einem Badeunfall?»)
Aktualisiert am 12. Mai 2022