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Networking

5 Antworten zum Networking

Was bringt mir Networking?

Mit einem erfolgreichen Networking knüpfen Sie unterschiedlichste Kontakte, die ihnen zum einen auf Ihrer beruflichen Laufbahn helfen können und zum anderen auch als Sicherheitsnetz dienen können, sollten Sie einmal unfreiwillig erwerbslos werden.

Networking im Alltag

Networking geschieht sehr oft ungeplant und mit einer gewissen Eigendynamik. Praktisch jede Person hat ihr eigenes Umfeld mit vielen unterschiedlichen Menschen, all diese Menschen sind Kontakte, die Sie einmal mit Ihren Fähigkeiten unterstützen oder von denen umgekehrt Sie profitieren können. Dabei besteht Networking zunächst einfach darin, Menschen und ihre Eigenschaften kennen zu lernen, ohne dabei in dem Moment konkret etwas von dieser Person zu erwarten.

Networking kann aber im Alltag ganz nebenbei zu konkreten Ergebnissen führen: Sie reden beim Feierabendbier mit einer Freundin, die ihre Hochzeit plant und noch die geeignete Location sucht – Sie können ihr die Location als Gastronomin bieten. Bei einem Familienessen spricht Ihre Tante von ihrem bevorstehenden Hausumbau – eine Steilvorlage für Sie als Maler. Oder auch in der virtuellen Welt: In einer Facebook-Gruppe lernen Sie eine Eigentümerin eines Chalets kennen und stellen fest, dass die Fotos mit dem Handy gemacht wurden - als Fotografin bieten Sie Ihr an, professionelle Bilder zu erstellen.

Systematisches Networking

Sie können Networking auch bewusst und systematisch betreiben, indem Sie klare Ziele verfolgen und recherchieren, welche Personen in welcher Position Sie dabei unterstützen könnten. Allenfalls werden Sie dafür Mitglied in einem Berufsverband, einer Ehemaligenvereinigung oder in einem für Ihre Zwecke geeigneten Verein.

Auch die Teilnahme an Weiterbildungen oder Tagungen können dazu beitragen, gezielt Kontakte zu knüpfen. Teilweise sind Anlässe sogar ausdrücklich als Networking-Anlässe (vgl. unten) ausgeschrieben. Geeignete Veranstaltungen finden Sie online, beispielsweise über einschlägige Branchenwebsites oder Websites von Bildungsinstitutionen. Hinweise können Ihnen auch Ihre Arbeitskollegen, Bekannte oder Familie geben – eben Teile Ihres ohnehin schon vorhandenen Netzwerkes.

Unser Tipp: Denken Sie auch beim systematischen Networking daran, dass an einem Netz mehrere knüpfen. Ein Netzwerk funktioniert nur, wenn alle Partner etwas dazu beitragen. Wollen Sie mit Ihrem Networking ausschliesslich von anderen Menschen profitieren und sind nicht bereit, diese auch von Ihnen profitieren zu lassen, werden Sie über kurz oder lang keinen Erfolg haben.

Wie nutze ich einen Networking-Anlass erfolgreich?

Haben Sie einen für Sie passenden Networking-Anlass gefunden, geht es an die Vorbereitung:

- Benennen Sie die 2-3 Ziele, die Sie am Anlass erreichen wollen: Suchen Sie Ideen für eine mögliche berufliche Weiterentwicklung? Möchten Sie sich mit Berufskollegen austauschen? Wollen Sie einer potentiellen Arbeitgeberin zeigen, dass Sie zum Erfolg ihres Unternehmens beitragen könnten?

- Notieren Sie die Eigenschaften, Kompetenzen und Ausbildungen, welche für Ihr Gegenüber an dem Networking-Anlass interessant sein könnten;

- Bringen Sie wenn möglich vorgängig in Erfahrung, wer an der Veranstaltung teilnimmt.

o Notieren Sie sich die Personen, die Sie gerne kennen lernen möchten sowie einige Stichworte zu diesen Personen und Ihrer Tätigkeit

o Allenfalls bereiten Sie Einstiegssätzen und erste Fragen für die Gespräche vor;

- Definieren Sie für sich, welche Wirkung Sie erzielen möchten und bereiten Ihr äusseres Erscheinungsbild entsprechend vor:

o Erstellen Sie falls noch nicht vorhanden, eine Visitenkarte – je nach Branche eine traditionelle auf Papier oder eine elektronische;

o Wählen Sie die geeignete Kleidung für den Anlass.

Gut vorbereitet bleibt Ihnen unmittelbar vor der Veranstaltung noch eines: Entspannen Sie sich! Networking will gelernt sein, Sie werden mit jeder Veranstaltung an Erfahrung gewinnen.

Nehmen Sie an der Veranstaltung mit anderen Personen Blickkontakt auf, achten Sie auf Ihre Körpersprache und auf eine positive und – sofern möglich – entspannte Ausstrahlung. Im Idealfall finden Sie den Mittelweg zwischen dem Verfolgen Ihrer im Vorfeld definierten Ziele und der Offenheit für neue Personen und Ideen: Wenn Sie stur und offensichtlich Ihre Liste abarbeiten, werden Sie mit genauso wenig neuen Erkenntnissen aus der Veranstaltung hinausgehen wie wenn Sie bei der ersten Person hängen bleiben und mit ihr während der ganzen Veranstaltung über das Wetter reden. Ausser natürlich, Sie sind eine Meteorologin und suchen hier eine neue Herausforderung.

Selbst wenn bei Ihren ersten Networking-Versuchen nicht alles so klappt, wie Sie sich das gewünscht haben: Bleiben Sie am Ball und nehmen Sie sich Zeit, Ihr Auftreten und Ihre Kommunikation zu reflektieren und zu analysieren. So stossen Sie allenfalls auf Verbesserungsmöglichkeiten und können diese Erfahrung in den nächsten Event einfliessen lassen.

Darf mich mein Chef zum Networking verpflichten?

Grundsätzlich ja. Er hat Ihnen gegenüber ein Weisungsrecht und kann Sie so verpflichten, unternehmensintern und –extern ein Netzwerk aufzubauen.

Ist Networking Teil Ihrer Arbeit, darf Ihr Chef gleichwohl nicht alles von Ihnen verlangen, denn die arbeitsrechtliche Fürsorgepflicht hört auch beim Networking nicht auf: Ihre Arbeitgeberin muss Ihre Persönlichkeit schützen, auf Ihre Gesundheit Rücksicht nehmen und für die Wahrung der Sittlichkeit sorgen. Auch wenn Sie vertraglich oder per Weisung zum Networking verpflichtet sind, müssen Sie also weder zum Karaoke gehen, noch mit alkoholhaltigen Getränken anstossen oder gar Kunden ins Rotlichtmilieu begleiten.

Betreiben Sie im Auftrag Ihrer Arbeitgeberin Networking, fällt dieses unter die Arbeitszeit: Verpflichtet Ihr Chef Sie beispielsweise zur Teilnahme an einem Apéro, um mögliche zukünftige Kunden anzuwerben, müssen Sie nicht Ihre Freizeit dafür hergeben.

Darf mir mein Chef Networking verbieten?

Namentlich während der Arbeitszeit darf Ihr Chef Ihnen Networking verbieten, sofern er damit Ihre Persönlichkeit nicht verletzt.

Networking während Arbeitszeit

Als Arbeitnehmer sind Sie während der Arbeitszeit verpflichtet, zu arbeiten. Zur Arbeit kann auch Networking gehören, dabei dürfen Sie aber die arbeitsrechtliche Treuepflicht nicht verletzen. Das Networking darf also nicht den Interessen Ihrer Arbeitgeberin zuwiderlaufen. Es darf weder so viel Zeit einnehmen, dass Sie Ihre anderen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen können noch dürfen Sie es dafür nutzen, Ihrer Arbeitgeberin zu schaden indem Sie beispielsweise Kunden an die Konkurrenz vermitteln.

Ihr Chef kann Ihnen Networking während der Arbeitszeit auch untersagen, allerdings darf er dies nicht kategorisch tun. Denn mit einem absoluten Verbot von Networking verstiesse die Arbeitgeberin gegen Ihre Persönlichkeitsrechte. So darf Ihr Chef Ihnen auch während der Arbeitszeit nicht kategorisch verbieten, mit Ihren Arbeitskollegen zu sprechen, mit Personen ausserhalb des Unternehmens zu kommunizieren oder in Online-Netzwerken aktiv zu sein. Dabei darf er Ihr Verhalten am Arbeitsplatz nicht systematisch kontrollieren, mit einer wichtigen Ausnahme: Gelten in Ihrem Betrieb weitergehende Compliance- oder Sicherheitsvorschriften, etwa weil Sie in einer Bank arbeiten, muss Ihr Chef deren Einhaltung gewährleisten.

Networking ausserhalb Arbeitszeit

Was Sie ausserhalb Ihrer Arbeitszeit tun oder nicht tun, ist grundsätzlich Ihnen überlassen. Aber gleichwohl gilt auch hier, die arbeitsrechtliche Treuepflicht: So dürfen Sie beispielsweise nicht beim Apéro mit Mitarbeitern der Konkurrenz öffentlich über Ihren Chef herziehen oder gar Geschäfts- oder Fabrikationsgeheimnisse ausplaudern.

Gelten im online-Networking andere Regeln?

Arbeitsrechtlich gelten im online-Networking keine anderen Regeln. Während der Arbeitszeit kann und darf Ihre Arbeitgeberin Ihnen Social-Media-Aktivitäten grundsätzlich im gleichen Umfang verbieten wie das «herkömmliche» Networking: Ein absolutes Verbot ist in aller Regel nicht zulässig, eine Einschränkung möglich.

Auch abgesehen von den arbeitsrechtlichen Vorgaben gelten im online-Networking Regeln, jedenfalls wenn Sie hier erfolgreich netzwerken wollen. Das online-Networking dient wie jedes andere Networking dazu, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, im beruflichen Umfeld sind das Kontakte für eine mögliche künftige Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit wird in aller Regel früher oder später live stattfinden, egal ob der erste Kontakt online oder live erfolgt ist. Präsentieren Sie sich also auch im online-Networking in einem guten und adäquaten Licht. (vgl. «Update Social Media Profil»)

Bei einer Networking-Veranstaltung online gelten ebenfalls grundsätzlich die gleichen Regeln wie bei einer Veranstaltung vor Ort. Beachten Sie aber zusätzlich folgende Punkte:

- Organisieren Sie sich so, dass weder Familienangehörige noch andere Personen Sie am Arbeitsplatz stören können;

- Stellen Sie sicher, dass die Internetverbindung stabil ist sowie Bild und Ton funktionieren und testen dies idealerweise vor der Veranstaltung mit genügend Zeit, um eine allfällige Störung beheben zu können;

- Sorgen Sie für ein professionelles Hintergrundbild und eine gute Akustik;

- Halten Sie Ihre elektronische Visitenkarte bereit;

- Kleiden Sie sich so, wie wenn Sie an einer Veranstaltung vor Ort wären;

- Notieren Sie sich für den Fall, dass die Moderatorin alle Teilnehmer um eine kurze Vorstellung bittet, welche Informationen über Sie für die anderen Teilnehmer interessant sein könnten.


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